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Es gilt zu unterscheiden zwischen den Diagnosen, die in den beiden offiziellen diagnostischen Manualen, dem ICD 10 und dem DSM-5, definiert wurden und anderen Essstörungen, die zwar umgangssprachlich benannt werden und/oder in der fachlichen Diskussion sind, aber bisher nicht als Diagnose aufgenommen wurden (siehe unten).
Die beiden aktuellen diagnostischen Manuale, ICD 10 und DSM-5, werden von Ärzten, Psychiatern und Forschenden in ihrer täglichen Arbeit benutzt. Mit jeder Überarbeitung der Manuale werden neue Diagnosen aufgenommen oder alte verändert, um sie dem aktuellen Forschungsstand anzupassen.
Diagnosekriterien nach ICD 10 oder DSM-5
Magersucht (Anorexia nervosa)
Das Störungsbild wurde erstmals xxx von beschrieben.
Bulimia nervosa
Erst 1979 beschrieb Russel die Bulimie als eigenständiges Krankheitsbild. 2013 wurde im DSM 5 die bulimia nervosa als eigenständige Diagnose aufgenommen. Man hatte sich darauf geeinigt die „bulimia nervosa“ als eigenständiges Krankheitsbild zu sehen. Folgenden Anzeichen müssen erfüllt sein, damit die Diagnose gestellt werden kann:
Binge-Eating-Störung
Folgende Kriterien müssen nach dem aktuellen Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-V) für die Diagnose Binge-Eating zutreffen:
Im ICD-10 wird die Binge-eating-Störung unter „Nicht näher bezeichnete Essstörung“ oder unter „Essattacken bei sonstigen psychischen Störungen“ klassifiziert.
Essstörungen, ausserhalb der offiziellen Manuals
Latente Esstörung
Anorexia athletica
Seit den 1980er-Jahren wird das Auftreten von Essstörungen bei sehr sportlichen Menschen beobachtet. Der Versuch durch übermässigen Sport Gewicht zu verlieren wird als Sport-Sucht bezeichnet. Sie wird bisher nicht als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt. Sie wird als Begleiterscheinung anderer Essstörungen, zum Beispiel der Magersucht, gesehen.
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Orthorexie
Mehr zu den Symptomen und Folgen
Seit 2016 ist in der Disskussion diese Verhalten als eigenständiges Krankheitsbild in den diagnostischen Manuals aufzunehmen. Vorgeschlagen wird von Bratman eine Diagnose mit folgenden Kriterien:
Kriterium A: Zwanghafte Beschäftigung mit „gesunder Nahrung“, Fokussierung auf Fragen der Qualität und Zusammensetzung des Essens (zwei oder mehr der folgenden Punkte müssen erfüllt sein):
- Einhalten einer unausgewogenen Diät aufgrund einer zwanghaften Beschäftigung mit der „Reinheit“ oder „Qualität“ der Nahrung.
- Sorgen darüber, unreine oder ungesunde Nahrung zu sich zu nehmen, Beschäftigung mit dem Einfluss, den die Qualität der Nahrung auf die physische und emotionale Gesundheit habe.
- Strenges Vermeiden von Nahrung, von der der Patient glaubt, dass sie ungesund sei, wie fette Nahrungsmittel, Nahrungsmittel mit Konservierungsstoffen, Lebensmittelzusatzstoffen, tierische Nahrungsmittel, oder andere Inhaltsstoffe, die der Patient für ungesund hält.
- Für Personen, die nicht beruflich mit Ernährung beschäftigt sind: Zeitlich weit überdurchschnittliche Beschäftigung (z. B. drei oder mehr Stunden täglich) mit dem Lesen über, Beschaffen von, oder Vorbereiten von spezifischen Lebensmitteln aufgrund ihrer angenommenen Qualität und Zusammensetzung.
- Schuldgefühle und Sorgen, wenn man „ungesunde“ oder „unreine“ Lebensmittel konsumiert hat.
- Intoleranz gegenüber anderen Anschauungen bezüglich Lebensmitteln.
- Exzessive finanzielle Ausgaben für Lebensmittel (in Relation zum Einkommen) aufgrund ihrer angenommenen Qualität und Zusammensetzung.
Kriterium B: Die zwanghafte Beschäftigung führt zu wenigstens einem dieser Probleme:
- Beeinträchtigung der physischen Gesundheit durch unausgewogene Ernährung (z. B. Krankheit aufgrund der Mangelernährung).
- Starker Leidensdruck oder Beeinträchtigung von sozialen, akademischen oder beruflichen Funktionen durch Zwangsgedanken und Zwangshandlungen, die um die Ansichten des Patienten von gesunder Ernährung kreisen.
Kriterium C: Die Störung ist nicht nur eine Zuspitzung von Symptomen einer anderen Störung, wie Zwangsstörung, Schizophrenie oder einer anderen psychotischen Störung.
Kriterium D: Das Verhalten wird nicht durch ein strenges Beachten von traditionellen religiösen Essensvorschriften erklärt, oder wenn die Beschäftigung mit speziellen Essensvorschriften aufgrund ärztlich diagnostizierter Nahrungsmittelallergien oder anderen Krankheiten, die eine spezifische Diät erfordern, ausgelöst wird.
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Esssattacken
Betroffene nennen Essanfälle oft „Fressattacken“. Die Anfälle weisen darauf hin, dass ein Mensch an einer Essstörung leidet, sie können aber unabhängig von einer Essstörung vorkommen, zum Beispiel aufgrund physischer Probleme während der Schwangerschaft.
Oft sind die Anfälle das erste Anzeichen einer beginnenden Essstörung. Bleibt das dahinterliegende Problem unbehandelt, entwickelt sich daraus eine Bulimie oder eine Binge eating-Störung.
Im DSM-5 wird unter der Diagnose bulimia nervosa auch bestimmt, was ein Essanfall ist:
Hallo liebe Leserin
dank der Anti-Diät-Bewegung konnte ich schon früh den Kampf mit meinem Gewicht und Essattacken beenden.
Was ich gelernt habe, teilte ich viele Jahre mit meinen Klientinnen. Es zeigte sich, dass auch für sie das Gelernte zu einer tiefgreifenden Verbesserung führt.
Nimm von diesem Blog mit, was dir hilft und wenn du Fragen hast, melde dich per Mail bei mir.